monkey. / Angelika Köhlermann / Universal
VÖ AUT: 27.10.2006
VÖ GER: 02.02.2007
MONCD029/AK027 (Jewelcase-CD)
Kontakt: Georg Rosa
Textfragmente aus Programmzeitschriften. SMS aus Großraum-Diskotheken. Hysterische Telefonate in Zugsabteilen. Warten im Cineplexx, an der Nachttankstelle, im Bräunungsstudio, auf Bahnhöfen und am Buffet. Soundtrack darüber, dafür und dagegen -: „A Little Warning From The Pimps", Didi Bruckmayrs erstes Soloalbum. Adrette Songs für zeitgeistige HochstaplerInnen, vorgetragen von zeitgemäßen Persönlichkeiten. Chic, selbstgefällig, wehleidig, unbelehrbar, paranoid und innerlich völlig leer.
Didi Bruckmayr braucht man in Österreich wohl nicht mehr vorzustellen, seit vielen Jahren ist er aus der Musikwelt des Landes nicht mehr wegzudenken. Als exzessiver Frontmann von Bands wie Fuckhead und Wipeout machte er vor allem mit provokativen und performativen Bühneshows – von Japan bis Moskau - von sich reden. Dr.rer.soc.oec. Bruckmayr als Vortragender und Schauspieler am Burgtheater, Stimm-Akrobat, Video-Artist, Tänzer, Multimedia-Genie und nebenbei Besitzer von traumhaft schönen Tattoos. Bruckmayr ist Droid und Daddy - mit massivem Wissen an elektronischer Musik, Punk und Industrial - ein schmunzelnder, verzweifelter, pathetischer, strahlender, maroder und von stählerner Körperlichkeit behafteter Mensch.
Produziert wurde „A Little Warning From The Pimps“ von einer dubiosen Buberl-Partie rund um Didi Bruckmayr. Dubioser Bube Nummer eins: Alexander Joechtl, ganz nebenbei Tonmeister der Salzburger Festspiele und unter anderem für den Sound von Attwenger verantwortlich. In seiner Freizeit produziert er wundersame Klänge, diesmal auch für Bruckmayr, und ist auch Chef von einem der besten Mastering Studios des Landes.
Auch Clemens Haipl hat seine konstante Suche nach dem perfekten Popsong mit der eigenen Formation „Heirstyle“ mal eben unterbrochen und einige eben dieser Sorte für die vorliegende CD beigesteuert.
Gerhard Potuznik, Betreiber des Labels Angelika Köhlermann und Wiener Musik-Urgestein, stellt sich in die Reihe der zweifelhaften Kollaborateure von Bruckmayr. Selbst Solo-Künstler und Partner-In-Crime von Acts wie Chicks on Speed bis Bunny Lake, gibt er auf „A Little Warning From The Pimps" gleich sein gesamtes Repertoire zum Besten: Als Produzent, Songwriter und Backgroundsänger.
Ein Special Guest der besonderen Art ist Martin Schirenc, der zwei Songs beigesteuert hat. Schirenc kennt man vor allem durch seine Arbeit bei Österreichs Metal-Aushängeschild "Pungent Stench" - die wohl international renommierteste Metalcombo des Landes.
„A Little Warning From The Pimps” – verrucht und verraucht. Zwischen Noise und Pop, oder doch Electro? Genregrenzen sind sowieso schon lang passé und für Didi Bruckmayr haben sie ohnehin nie existiert. Stattdessen ist er die Stimme im Hinterkopf, der Musikmaster des Dancefloors und der Dämon, der uns auf die dunkle Seite lockt - alles in einer Person.