Hier prallt Austropop auf Gegenwart. 1997 besang Georg Danzer auf der CD „$ex im Internet“ einen Berufsstand, der im 13. Jahrhundert gefeiert und gefürchtet war. „Kreuzritter“ ist eine musikalische Erzählung in Ich-Form, welche die Greueltaten rund um Jerusalem, aber auch die Sehnsucht nach der in der Heimat zurückgeblieben Liebsten, beschreibt. 2023 verlegen Kreiml & Samurai die Geschichte in die Zeit des Irak-Krieges der neunziger Jahre. Sie erzählen von den abscheulichen Abenteuern eines amerikanischen Söldners, der es an ähnlichen Schandtaten nicht mangeln ließ und in einem vermeintlich Heiligen Krieg für die Demokratie kämpft. In beiden Liedern nehmen es allerdings die Angebeteten mit der Treue nicht so genau. Wie das Fremdgehen endet, bleibt allerdings bei Danzer sowie bei Kreiml & Samurai offen. Eine denkwürdige Doppel-Single!
Plastic Drug, gegründet 1968, war keine Band, die viele Spuren hinterließ in Wien - außer diese Tondokumente. Es sind aufreizend raue Bruch- und Fundstücke, die eine Prog/Rock/Soul-Formation im Stil von Blood Sweat & Tears ausweisen. Den Sound prägte die B3-Hammondorgel von Peter Schleicher, dazu kamen die stimmliche Wucht von Hansi Lang und der Bläsersatz mit Uzzi Förster, Othmar Kitzler, Hans Staudinger und Bernhard Rabitsch. Weiters zugange: Helmut Pichler (Bass) und Helmut Nowak (Drums). Letztere werkten ab 1976 - teils mit Schleicher - bei Wolfgang Ambros’ Band No. 1 vom Wienerwald; das Ende von Plastic Drug.
Sinuswelle sind dafür bekannt, ihre oftmals unbequemen Botschaften in hinterhältigen Ohrwürmern zu verstecken. Und jetzt machen sie es schon wieder! "Wiener Wiesn" ist vordergründig ein Song, der die Bierzeltkultur aufs Korn nimmt. Deswegen enthält er auch volkstümliche Spurenelemente (Akkordeon, Schenkelklopfer-Refrain und typische Humpa-Humpa-Rhythmen). Freilich geht es in diesem Pop-Punk-Schlager um weit mehr: Patriachat, toxische Maskulinität und sexuelle Belästigung im Gastgewerbe. Denn Traudi, die Hauptprotagonistin von „Wiener Wiesn", ist eine Bedienung im Festzelt und wird von den Gästen aufs Derbste belästigt. Doch sie lässt sich das nicht mehr länger gefallen und setzt einen Schlusspunkt... Das Video zum Song erzählt diese Story in gewohnter Sinuswelle-Manier einmal mehr in drastischen Bildern. Andreas Gabalier wird es nicht gefallen, uns schon!
Und wieder ein neuer Sinuswelle-Streich: "Wien is ur oasch" ist ein ganz spezielles Liebeslied an die wohl beste Stadt der Welt. Wien is ur oasch, aber auch ur leiwand. Das eine schließt das andere nicht aus. Der Song beschreibt perfekt die Ambivalenz des typischen Wieners zu seiner hassgeliebten Heimatstadt, frei nach dem Motto „I loss mia mei Wien net schenreden!“ Höchst aufreizende Ba-Rockmusik!
Der Record Store Day ist seit einiger Zeit alljährlich die beste Gelegenheit um rare Tonträger zu veröffentlichen und somit Sammlerstücker auch für Georg Danzer-Fans zu präsentieren. Auf seinem letzten, 2006 erschienenem Album besingt Danzer mit TRÄUMER, einer einfühlsame Selbstbeschreibung, die Einstellung zu seinem Leben und zu seiner Arbeit.
2012 spielte Sigi Maron, langjähriger Weggefährte und Bruder im Geiste (Zitat Ludwig Hirsch) von Georg Danzer, mit der Band Rocksteady Allstars ein Konzert im ORF Radiokulturhaus, das mitgeschnitten und als CD veröffernlicht wurde. Träumer, eines der damals aufgenommen Lieder, war Sigis Hommage an Georg.
Beide Aufnahmen werden am RSD 2022 erstmals auf Vinyl veröffentlicht.
„Niemand hilft mir“ ist eventuell das beste Stück Rock’n’Roll (manche werden sagen: Punk), das je in Österreich je aufgenommen wurde. Freilich werden diese Trophäe viele Künstler für sich reklamieren, aber hier wird gleich zweimal der Beweis vorgelegt; man muss dazu gar nicht Vokabel wie „Authentizität“, „Poesie“, „Underground" oder „Brachialität“ bemühen. Der Text entsprang dem Kopf des Aktionisten und Dichters Konrad Bayer, er dokumentiert eine existentielle Verzweiflung, die durch Suizid beendet wurde. Um die Tonspuren zu „Niemand hilft mir“ ranken sich allerhand Mythen - wer wem was geklaut hat und warum, ist strittig. Nur wann steht fest: anno 1981. Dennoch muss man der speziellen Genesis dankbar sein: so gibt es gleich zwei Versionen des Songs, eine schärfer als die andere. Wir pressen sie folgerichtig auf zwei Singles: die Interpretation von Ronnie Urini und den letzten Poeten (mit einer englischsprachigen Variante auf der B-Seite) - und die der legendären Linzer Band Willi Warma, gekoppelt mit einer Live-Version des Klassikers „Ich sprenge alle Ketten“. Pflichtstücke für jeden ernsthaften Sammler der Austro-Rock-Historie.
„Niemand hilft mir“ ist eventuell das beste Stück Rock’n’Roll (manche werden sagen: Punk), das je in Österreich je aufgenommen wurde. Freilich werden diese Trophäe viele Künstler für sich reklamieren, aber hier wird gleich zweimal der Beweis vorgelegt; man muss dazu gar nicht Vokabel wie „Authentizität“, „Poesie“, „Underground" oder „Brachialität“ bemühen. Der Text entsprang dem Kopf des Aktionisten und Dichters Konrad Bayer, er dokumentiert eine existentielle Verzweiflung, die durch Suizid beendet wurde. Um die Tonspuren zu „Niemand hilft mir“ ranken sich allerhand Mythen - wer wem was geklaut hat und warum, ist strittig. Nur wann steht fest: anno 1981. Dennoch muss man der speziellen Genesis dankbar sein: so gibt es gleich zwei Versionen des Songs, eine schärfer als die andere. Wir pressen sie folgerichtig auf zwei Singles: die Interpretation von Ronnie Urini und den letzten Poeten (mit einer englischsprachigen Variante auf der B-Seite) - und die der legendären Linzer Band Willi Warma, gekoppelt mit einer Live-Version des Klassikers „Ich sprenge alle Ketten“. Pflichtstücke für jeden ernsthaften Sammler der Austro-Rock-Historie.
Punk? Pop? Provokation? Ponyhof? Press Play! Sinuswelle sind wieder unterwegs. Sängerin Agnes Milewski (die Roland Wagner am Mikro Konkurrenz macht), Craig Milam (Gitarre), Karli Braun (Bass), Andreas Hierzenberger (Synthesizer) und Gerald Gölzner (Schlagzeug): eine Formation aus Wien, die seit 2019 für Radau sorgt. Der Sound liegt so quer wie die Themen, die sie besingen. Der „Aluhut“ steht ihnen besonders gut: die Kontroverse ist ihr Abenteuerspielplatz, misszuverstehen sind die Botschaften von Sinuswelle freilich nicht.
Novi Sad existieren seit Ende der Neunzehnhundertachtziger Jahre. Manche nennen sie die Element of Crime Wiens, viele haben noch keinen Ton von ihnen gehört. Sie waren und, ja, sind Außenseiter einer wurlert gewordenen lokalen Szene. „Novi Sad kracht nicht, rumpelt kaum, schmiegt nicht und schmeichelt nicht, sondern verlässt sich auf altmodische Tugenden wie Melodie und Gesang“, analysierte Der Haubentaucher. Mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung sind die «Großmeister des intimen Popsongs» (Falter) in Bestform. Schon der Name befremdete bisweilen: ist damit die schicksalsgebeutelte serbische Stadt gemeint? Oder eine abstrakte neue Traurigkeit? Dazu kommt das Oszillieren zwischen den Sprachen, oft auch innerhalb eines Songs: von Englisch über Altromanisch bis Jandl-Deutsch ist alles drin. Bisweilen macht es Sinn, das alles wieder auseinander zu klauben. Novi Sad lässt sich mit dem aktuellen Album („Wunderschönes Tier“) und dem „Best/OFF“-Querschnitt durch die Bandgeschichte elegant wieder- oder neu entdecken.
Novi Sad existieren seit Ende der Neunzehnhundertachtziger Jahre. Manche nennen sie die Element of Crime Wiens, viele haben noch keinen Ton von ihnen gehört. Sie waren und, ja, sind Außenseiter einer wurlert gewordenen lokalen Szene. „Novi Sad kracht nicht, rumpelt kaum, schmiegt nicht und schmeichelt nicht, sondern verlässt sich auf altmodische Tugenden wie Melodie und Gesang“, analysierte Der Haubentaucher. Mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung sind die «Großmeister des intimen Popsongs» (Falter) in Bestform. Schon der Name befremdete bisweilen: ist damit die schicksalsgebeutelte serbische Stadt gemeint? Oder eine abstrakte neue Traurigkeit? Dazu kommt das Oszillieren zwischen den Sprachen, oft auch innerhalb eines Songs: von Englisch über Altromanisch bis Jandl-Deutsch ist alles drin. Bisweilen macht es Sinn, das alles wieder auseinander zu klauben. Novi Sad lässt sich mit dem aktuellen Album („Wunderschönes Tier“) und dem „Best/OFF“-Querschnitt durch die Bandgeschichte elegant wieder- oder neu entdecken.
Alle Jahre wieder veröffentlichen wir am Record Store Day Sammlerstücke für Fans von Georg Danzer. Dieser hat sich immer bemüht, seine Programme, egal ob solo, im Trio oder mit Band, so unterhaltsam und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Repertoire war ja genug vorhanden. 1996 wurde im „Cinetheatro“ seines Freundes Charly Rabanser in Neukirchen am Grossvenediger dieses Live-Dokument mitgeschnitten.
Molden & Nino haben eine Version des Danzer-Songs „Loch amoi“ speziell für den Soundtrack eines Films eingespielt. Leider hat das Resultat dann doch nicht ins Konzept gepasst, daher haben sich die beiden entschlossen, dieses Lied im Zuge des RSD 2021 auf Single zu veröffentlichen.
Alle Jahre wieder veröffentlichen wir am Record Store Day Sammlerstücke für Fans von Georg Danzer. 1996 feierte der Künstler seinen 50. Geburtstag, natürlich standesgemäss im restlos ausverkauften „Metropol“ in Wien. Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter sangen ihre Lieblingslieder von Georg - der Abend ging in die Chronik des Metropol als längstes Konzert in der Geschichte des Etablissements ein. Es dauerte fast bis zwei Uhr früh. Hier ein Live-Dokument dieses denkwürdigen Ereignisses.
Aus Anlaß des siebzigsten Geburtstags von Georg Danzer hat die Wiener Musikgröße Norbert Schneider das Tribut-Album „Neuaufnahme“ eingespielt. Der vorliegende Titel wurde allerdings bislang nur digital veröffentlicht und ist daher erstmals auf Vinyl erhältlich.
Alle Jahre wieder veröffentlichen wir am Record Store Day Sammlerstücke für Fans von Georg Danzer. 1996 feierte der Künstler seinen 50. Geburtstag im restlos ausverkauften „Metropol“ in Wien. Vor der Pause spielte Georg Danzer mit Band ein vielumjubeltes Set, nach der Pause war Georg Gast bei seinem eigenen Konzert. Wickerl Adam (Hallucination Company) führte durch den zweiten Teil, in dem zahlreiche Freunde und Wegbegleiter ihre Lieblingslieder von Georg sangen. Dieser Abend ging in die Chronik des „Metropol“ als längstes Konzert in der Geschichte des Etablissements ein. Es dauerte fast bis zwei Uhr früh. Hier ein weiteres Live-Dokument.
Konstantin Wecker und Georg Danzer haben sich bereits in den 80er Jahren angefreundet und gemeinsam auf vielen Liedermacherfestivals gespielt. Friedensbewegung und Anti-AKW-Aktionen wurden von beiden mit Konzerten unterstützt. Das ist Konstantins spezieller Tribut an Georg, da er dieses Lied als eine der poetischsten Perlen im Danzer-Schaffen betrachtet.
Rosachrom war eines der kurzlebigsten, zugleich aber auch nachhaltigsten Bandprojekte der Wiener New Wave-Szene der achtziger Jahre. Wobei die kurze Dauer des Schaffens und der Output, der genau ein Album und zwei Singles umfasst, vom frühen Tod des Multiinstrumentalisten und Soundvisionärs Fred Jakesch mitbedingt wurde. Mit Sänger Fono Dor (vulgo Franz Dorfner) und Keyboarder Heiner Pichler schaffte das Trio dennoch bleibende Erinnerungen. Etwa an „Ich möchte bei den Sternen liegen“, jenen Popsong, der auch David Bowie in seiner dunklen Berlin-Phase alle Ehre gemacht hätte. Zum Record Store Day 2021 erscheint endlich das Gesamtwerk der legendären Formation auf durchsichtigem Vinyl (samt Live-Mitschnitten als CD-Bonus).
Hansi Lang ist als irrlichterndes Ausnahmetalent in die österreichische Pop-Historie eingegangen. 1955 in Wien-Hernals als Kind eines US-Besatzungsoffiziers und einer böhmischen Mutter geboren, kam er früh mit Jazz, Soul und Rhythm’n’Blues in Berührung. Schon in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erprobte sich Hansi – das kindliche „i“ im Namen blieb ihm bis zu seinem frühen Tod – als wandlungsfähiger Sänger in Formationen wie Peter Schleichers Plastic Drug, Nostradamus oder Lord Proof and the Proofcats. Größere Bekanntheit erlangte er als Mitglied der legendären Hallucination Company rund um Ludwig „Wickerl“ Adam – einer Theaterrockgruppe, die auch spätere Stars wie Hans Hölzel alias Falco, Andy Baum oder Günther „Mo“ Mokesch zu ihren Akteuren zählte. Mit dem Aufkeimen der New Wave-Ära wurde Lang zunächst mit seiner Gruppe New Dreamboat, dann unter eigenem Namen zu einem der Aushängeschilder der Wiener Szene; Songs wie „Keine Angst“ oder „Ich spiele Leben“ brachten offensiv den Zeitgeist auf den Punkt. Notorische Drogensucht verhinderte aber eine mögliche Karriere über die Grenzen hinaus. Lang wechselte ins Theater- und Film-Schauspielfach, vereinzelte Musikprojekte konnten nicht mehr an den Erfolg der frühen achtziger Jahre anschliessen. Gemeinsam mit Thomas Rabitsch und Wolfgang Schlögl gründete er 2004 The Slow Club; die Fertigstellung des zweiten Albums erlebte er eines tödlichen Schlaganfalls am 24. August 2008 wegen nicht mehr. Er hinterliess „einige der intensivsten Songs, die der Pop hierzulande hervorgebracht hat.“ („Die Presse“) – und erscheint im Rückblick tatsächlich als „zu groß für seine Heimat, zu klein für die Welt“ („Der Standard“). Diese Compilation fügt dem 1982 erschienenen Mini-Album „Keine Angst“ weitere Höhepunkte seines Schaffens hinzu.
Was passiert mit Thomas Bernhards Texten, wenn man sie einer Klangwelt überantwortet, die in ihrer Unberechenbarkeit und Prägnanz ebenso böse funkelt wie die literarische Vorlage? Die Wiener Pop-Experimentalisten Modell Doo haben die Probe aufs Exempel gemacht – und einen virtuosen Mitstreiter ans Mikrofon gebeten: Robert Reinagl, Unruhestifter am Wiener Burgtheater, interpretiert hier 18 kurze Erzählungen aus dem Bernhard-Pandämonium „Der Stimmenimitator“ (1978) mit giftigem Witz und genuin österreichischer Lust an doppelbödiger Morbidität. Aus diesem Rohmaterial ist ein eigensinniges Album entstanden, in dem Bruchstücke avantgardistischer Unterhaltungsmusik mit Bernhards tödlichen Burlesken elektronisch kurzgeschlossen werden.
Punk? Pop? Provokation? Ponyhof? Press Play. Sinuswelle sind Neuankömmlinge auf diesem Planeten. Vorne stehen Agnes Milewski und Roland Wagner am Mikro, dazu kommen Craig Milam (Gitarre), Karli Braun (Bass), Andreas Hierzenberger (Synthesizer) und Gerald Gölzner (Schlagzeug). Ihr Sound ist provokant retro-futuristisch. Sinuswelle klingen nicht klinisch kühl wie viele andere elektronische Projekte, sondern lebendig, bisweilen rotzig-keck, quergebürstet und ungestüm. Die Kontroverse ist ihr Abenteuerspielplatz.
Punk? Pop? Provokation? Ponyhof? Press Play. Sinuswelle sind Neuankömmlinge auf diesem Planeten. Vorne stehen Agnes Milewski und Roland Wagner am Mikro, dazu kommen Craig Milam (Gitarre), Karli Braun (Bass), Andreas Hierzenberger (Synthesizer) und Gerald Gölzner (Schlagzeug). Ihr Sound ist provokant retro-futuristisch. Sinuswelle klingen nicht klinisch kühl wie viele andere elektronische Projekte, sondern lebendig, bisweilen rotzig-keck, quergebürstet und ungestüm. Die Kontroverse ist ihr Abenteuerspielplatz. Hier kommt neuer Sinuswelle-Stoff: „Das Virus“ sorgt - samt dem dazugehörigen, realitätsdurchseuchten Video - für heiße Ohren, überhitzte Gehirnzellen und offene Münder.
Die mysteriöseste Pop-Gruppe Österreichs existiert seit 1987 - und veröffentlicht alle paar Jahre wieder neue Lebenszeichen. Hier ist eines: „Summerton“ samt Remix. Seinen Namen hat sich das Projekt angeblich vom österreich-ungarischen Feldmarschall Andreas Graf Hadik von Futok (1710 - 1790) geliehen. Dahinter steckt Dr. Stephan Wildner, seines Zeichens Nervenarzt und Groove-Architekt. „Summerton“ tönt tatsächlich schon schwer nach Sommer. Enjoy!
"Der Watzmann ruft“ ist eines der legendärsten Alben der österreichischen Popgeschichte. Entstanden 1974, ist es ein Mittelding aus Song-Kollektion, Hörspiel und Musical - Autor Manfred Tauchen und die Mitstreiter Wolfgang Ambros und Joesi Prokopetz nannten es selbst „Rustical“. Das hat mit dem Szenario zu tun: ein alpines Bergbauern-Drama vor der Kulisse der Alpen. Nicht ganz ernst gemeint, aber wirkungsvoll: bislang wurden über 250.000 Exemplare des denkwürdigen Hörstücks verkauft, ab den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde es im deutschsprachigen Raum immer wieder auch live aufgeführt; für 2020 ist die definitiv letzte Bühnen-Inszenierung mit Wolfgang Ambros geplant.
Der Ur-Watzmann, quasi eine erste kürzere Skizze, lief 1972 als Live-Hörspiel auf dem ORF-Popsender Ö3; der Mitschnitt galt lange als unauffindbar. Es darf als kleine Sensation gewertet werden, dass dieses Dramolett nun auf einer limitierten 10 Inch-Schallplatte dokumentiert wurde
Laut „Rolling Stone“ ist es „das wichtigste deutsche Popalbum aller Zeiten“. Erschienen ist das Werk 1980: „Monarchie und Alltag“ von Fehlfarben. Das Debut der Düsseldorfer Punk/Wave-Combo hat nachfolgende Entwicklungen wie etwa die „Hamburger Schule“ oder die gegenwärtige Post-Punkwelle mit Bands wie Messer und Die Nerven maßgeblich beeinflusst. Auch „Spex“, das Zentralorgan der deutschsprachigen Pop-Intelligenzia, reihte das Opus folgerichtig auf Rang 15 der „100 besten Platten des 20. Jahrhunderts“.
Nach mehr als fünfdreißig Jahren, wurde „Monarchie und Alltag“ von den Original-Bandmitgliedern, allen voran Sänger Peter Hein, komplett, originalgetreu und ungekürzt wieder auf die Bühne gewuchtet. Die vorliegende Aufnahme - das komplette Album live in der Original-Titelreihenfolge - stammt aus dem Dezember 2016 und begründete im Zakk in Düsseldorf das Live-Format „Lieblingsplatte“. Fehlfarben präsentieren sich hier als kompetente, spielfreudige, immer noch macht- und kraftvolle Interpreten ihrer eigenen Legende.
Alle Jahre wieder veröffentlichen wir - in Zusammenarbeit mit Blacky Schwarz, dem ehemaligen Manager von Georg Danzer - speziell zum Record Store Day Sammlerstücke für Fans des Wiener Liedermachers. 1974 produzierte Georg Danzer beim bekannten Produzenten (u.a. Wolfgang Ambros, Opus) Peter Müller acht Liedervorschläge für Marianne Mendt. Darunter auch „Alter Pianospieler“, der nach einer musikalischen Überarbeitung von Richard Österreicher als „Komm, alter Pianospieler“ zu einem der bekanntesten Lieder der Austropop-Pionierin Marianne Mendt wurde. Hier sind beide Versionen zu hören.
„Weisse Pferde“ gehört zu den großen Erfolgen Georg Danzers in Deutschland und bescherte dem Wiener Liedermacher sogar einen Auftritt in der ZDF-Hitparade.
Die burgenländische Band Garish, eine regionale Größe etwa in der Art von Element of Crime, hat „Weisse Pferde“ nicht einfach nur nachgespielt, sondern mit Respekt und viel Gefühl zu einem Garish-typischen Lied verwandelt. Auch auf dieser stark limitierten Single - Sammlerstück-Alarm! - sind beide Versionen zu hören.