Es regnet Gin Ga von allen Seiten. Das humoristische Neonquartett spaltet sich in vier gleichgute Musiker, die den Drang nach Ironie nie verfehlen. Die Band ist keine unbekannte Seele in der opulenten Pop-Fauna. Sie spielten bereits Konzerte im Land der Teilzeitwahnsinnigen – den USA, wanderten weiter zu ihren Gründervätern und –müttern nach Großbritannien, landen immer wieder gerne in unserem Nachbarland Deutschland und fühlen sich trotzdem in der Alpenheimat immer noch am wohlsten. Ihre Identität haben sie bei der internationalen Aufmerksamkeit nie verloren – die Bodenständigkeit macht die Gruppe mehr als sympathisch.
Nach einer einjährigen Isolation von industriellem Druck entdecken sich Gin Ga neu, reifen musikalisch heran und befinden sich auf einer neuen Kreativstufe. Nicht nur der charakteristische Fokus hat sich geändert, auch die instrumentelle Komposition hat sich gewandelt. Mit dem Album „Yes/No“ ebnet sich die Band den Weg für eine bewusstere Verwendung von Drums und Rhythmen und setzen dabei auf mehrstimmige Akzente - eine Distanzierung von der Indie-Plattitüde hin zu ernstzunehmender Popmusik. Doch bleibt Gin Gas Sinn für Humor nie auf der Strecke und beweist inhaltliche Konstanz.
Mit Videos zu Songs wie „Dance“ oder „10N1“ haftet einem für den Rest des Tages ein Dauergrinsen auf den Lippen. Sie wollen vielleicht nicht die Welt verändern, aber wenigstens in ihrem Kummer lindern. Gin Gas Opus Magnum liegt in der Leichtigkeit und Ironie am Leben.