NETZ/SCHALLTER
VÖ: 03.06.2022 Digital / Erstveröffentlichung: 1973 Amadeo
SCHALL057DI
Vertrieb: Hoanzl
Kontakt: monkey.
1972 tauchte im Rahmen des ORF-Nachwuchswettbewerbs „Showchance“ wie aus dem Nichts ein Lied namens „Gummizwerg“ in der Ö3-Hitparade auf, das bei genauer Betrachtung zu den merk- und denkwürdigsten Hervorbringungen des - damals noch gar nicht so etikettierten - Genres „Austropop“ zählt. Es besang im Stil eines fröhlichen Kinderlieds die Verlockungen und Gefahren von Drogen, von Cannabis über Kokain bis zu Heroin. Der Song wurde fleißig im Radio gespielt, bis der damalige ORF-Intendant und spätere Wiener Bürgermeister Helmut Zilk Einspruch erhob und auf die Ambivalenz des „Antidrogenlieds“ hinwies. Ein aufgelegter Skandal.
Schöpfer des Liedes war ein gewisser Heinrich Walcher, der - statt wie vom Vater angeregt, Arzt zu werden - ein Studium bei Professor Wolfgang Hutter an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst absolvierte. Vor 1967 hatte Walcher in einer Band namens Havelocks seine Affinität zu den Beatles & Co. ausgelebt, ein Tipp des Bassisten der populären Jack’s Angels hatte ihn in Folge zur Ö3-Austropop-Mentorin Eva-Maria Kaiser geführt. Insgesamt wurden mit dem ORF drei Alben produziert. Nach einer Zusammenarbeit mit dem späteren Falco-Produzenten Robert Ponger zog es Heinrich Walcher gemeinsam mit seiner Frau aber nach Kärnten. Die Pop-Karriere verlief im Sand der Zeit.
Das Projekt NETZ/SCHALLTER wurde durch Förderungen des BMKÖS und der Stadt Wien unterstützt