monkey.
VÖ GSA: 19.08.2016
MONCD0138 (Jewelcase-CD)
Vertrieb: Hoanzl, Rough Trade (digital)
Kontakt: monkey.
"Well they say I'm a modest country boy,
and you're lookin' for real joy.“
Soundtracks fristen, sieht man von spezialisierten Sammlungen einiger Film und Musik Liebhaber ab, ein Schattendasein. Zumindest als Tonträger. Wenn nun aber dieser Tage „Hotel Rock’n’Roll“ anläuft, der Regie-Erstling von Michael Ostrowski, ist die Tonspur der Hauptdarsteller. Und eine Soundtrack-CD unabdingbar. Sie knallt dem Publikum des dritten Teils der Sex, Drugs & Rock’n’Roll-Trilogie („Nacktschnecken“, „Contact High“) gehörig etwas vor den Latz. Und selbst denen, die keine Kinos besuchen, wird das fröhliche Schaffen von Künstlern und Bands wie The Base, Wolfgang Ambros, Skero, Koenig, Radio Trip oder Suricates - etwa via FM4 - in die Gehörgänge dringen.
Und dann wäre da noch die Hotelband. Am Mikrofon: Ostrowski himself. Gitarre: Gerald Votava, Bass: Pia Hierzegger. Am Schlagzeug: der unvergleichliche Georg Friedrich. Wenn diese Truppe „I Wanna Be Your Dog“ von Iggy Pop & The Stooges anstimmt - übrigens erstaunlich nah am Original orientiert -, ist die Rock’n’Roll Hall of Fame in Sichtweite. Oder zumindest die windschief angebaute Garage („Hall of Shame“). Mit „Futschikato“, quasi dem Leitmotiv des Films, will und wird man sich zudem in den Annalen des Austropop verewigen. Darauf deuten autochthon-lyrische Schlüsselbegriffe wie „Nudlwoiger“, „Muschigruber“ und „Zipflhuber“ hin. Dieser Song, zu hören in gleich vier charmanten Genre-Variationen (Rock, Punk, Reggae und Swing), soll Insidern zufolge auch als limitiertes Vinyl-Sammlerstück erscheinen. Die CD dagegen, mit über 20 Tracks prall ausgestattet und extrapointierten Filmdialogen aufgefettet, steigert den hedonistischen Mehrwert von „Hotel Rock’n’Roll“ per Repeat-Taste schier ins Unendliche.
Gewidmet ist der Film - und damit auch sein Soundtrack - dem Filmemacher Michael Glawogger, der im April 2014 an Malaria starb. Er hat mit „Nacktschnecken“ und „Contact High“ auch den Spirit für „Hotel Rock’n’Roll“ definiert - konzentriertes Geblödel rund um die Lebenskerne Freundschaft, Musik, Humor. Von überlebensgroßen Vorbildern wie Monty Python, Louie de Funès, Jerry Lewis, Helge Schneider, Peter Alexander und Helmut Qualtinger hat sich das Team um Michael Ostrowski nicht abhalten lassen, es „einfach laufen“ zu lassen. Unter uns: mit Gaststars wie Willi Resetarits, Hilde Dalik, Sven Regener oder Detlev Buck und einem Spezialrezept für Kebap-Aufstrich konnte da auch nicht viel schiefgehen.
„Ich wollte immer schon der Frage nachgehen, wann aus Sex, Drugs & Rock’n’Roll eigentlich Laktoseintoleranz, Veganismus & Helene Fischer geworden sind“, so Produzent Danny Krausz. Maestro Ostrowski hat die Antwort parat: „Futschikato Masalani forever!“ (Weitergehende Erläuterungen im Beipacktext zur CD - anbei - und demnächst in Ihrem Lichtspieltheater.)
Walter Gröbchen
Tracklisting:
01 Rock the Girl over the Night
02 Hotelband – Futschikato (Rock Version)
03 The Base – Born in Devil’s Motel
04 Suricates – Old Dirty Road
05 Du bis ned in mi verliebt
06 Koenig – Stress
07 Hotelband – Futschikatio (Punk Version)
08 Koenig – Upper Deck
09 AREPO – L’Ultima Mattanza (Instrumentale)
10 Radio Trip – Hashish
11 Wolfgang Ambros – Du schwoaza Afghane
12 Hotelband – Futschikato (Reggae Version)
13 Skero – Künstler
14 Hotelband – Futschikato (Zirkus Intro Instr.)
15 The Base – I bet it rains
16 Monddialog mit Mandolinen
17 Hotelband – Futschikato (Swing Version)
18 Koenig – Nature’s Font
19 The Base – Did Dr.-What’s-Her-Name raise your Dosage?
20 Sparefroh betoniert
21 Koenig – Keymaster
22 Hotelband – I wanna be your Dog