Dieser Mann gehört zweifellos zu den Legenden der österreichischen Musikhistorie – Wilfried Scheutz, kurz: Wilfried. Der 1950 in Bad Goisern geborene Sänger war (und ist) dabei nicht nur eine der kuriosen Randerscheinungen eines Selbstfindungsprozesses unter der Prämisse „Kann es so etwas wie alpenländischen Rock’n’Roll geben?“, sondern hat bis heute gültige Pionierarbeit geleistet. Bisweilen bewusst, oft getragen von brachialer Naivität, unzähmbarem Forscherdrang und jugendlichem Überschwang. Hits wie „Mary oh Mary“ oder „Ziwui ziwui“ machen ihn zu einem Vorreiter der „Neuen Volksmusik“. Er bezwang dabei leichtfüßig die unüberwindbar scheinenden Gräben zwischen Volksmusik, volkstümlicher Musik und Pop.
Songs wie „Lauf Hase lauf“, „Orange“, „Highdelbeeren“ oder „Südwind“ sind Klassiker heimischer Pop-Kultur. Als frühes Mitglied der EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) trug er zur Profilierung der späteren Mega-Erfolgs-Truppe bei und steht mittlerweile als etablierter Name ist der österreichischen Musikszene.
1996 gründete Scheutz die A-cappella-Gruppe „4Xang“, die ihre Premiere im „K&K Hofbeisl“ in Bad Ischl feierte. 2009 folgte dann „Fathers’n’Sons“, gemeinsam mit Sohn Hanibal (von „5/8erl in Ehr’n“). Anfang 2011 stellten Vater und Sohn die „Neue Band“ mit Orges Toçe (Gitarre), Heinz Jiras (Keyboard), Carlos Barreto-Nespoli (Bass) und Christian Eberle am Schlagzeug zusammen. Als neue Formation spielte „Wilfried“ jenes Album ein, das Ende 2012 die Rückkehr zum eigenen Namen und neuem selbstverfasstem Repertoire dokumentiert. „Tralalala“ ist mehr als ein schlichtes Lebenszeichen: so reflektiert und nachdenklich hat man den Musikpionier selten erlebt.